Was ist ein Hallux valgus?
Beim Hallux valgus kommt es zu einer verstäkten seitlichen Auslenkung der Großzehe nach außen (lateral). Meist tritt dies Fehlstelung in Kombination mit einm nach innen gerichteten 1. Mittelfußknochen (Metatarsus primus varus) auf. Genetische Faktoren, falsches Schuhwerk, ein bestehender Senk-Spreizfuß sowie Übergewicht begünstigen diese Fehlstellung. Durch diese kommt es häufig zu einem sogenannten Schuhkonflikt mit Druckstellen und Schleimbeutelentzündungen über dem Gelenk. Bei starken Fehlstellung können Konflikte mit der 2. Zehe auftreten, was bei Unterkreuzung der Großzehe zumeist zu einer Hammerzehenfehlstellung führt.
Diagnose:
Die Diagnose wird zunächst klinisch gestellt. Zur Bestimmung des Ausmaßes der Fehlstellung werden zudem Vorfußröntgen im Stehen im seitlichen und dorsoplantaren Strahlengang angefertigt.
Therapie:
Zunächst sollte der ursächliche Spreizfuß mittels Einlagen behandelt werden. Spezielle Hallux-valgus-Nachtlagerungsschienen können solange sie getragen werden korrigierend wirken, allerdings ist dieser Effekt in aller Regel nicht von Dauer. Sollten die Beschwerden stark ausgeprägt sein empfiehlt sich daher die Operation. Bei der operativen Therapie stehen verschiedene Eingriffe abhängig vom Ausmaß der Großzehenfehlstellung zur Verfügung. Das Ausmaß der Fehlstellung wird in erster Linie mit dem sog. Hallux valgus und dem Intermetatarsalwinkel (IM-Winkel)bestimmt. Vor allem letzterer bestimmt das operative Vorgehen- Bei geringeren Formen der Fehlstellung (IM-Winkel <15°) reicht eine sog. distale Korrektur. Je höher das Ausmaß der Fehlstellung desto proximaler also körpernäher muss eine knöcherne Korrektur erfolgen.
Die Nachbehandlung richtet sich nach dem Ort der Umstellung respektive der Korrektur. Bei distalen Osteotomien reihct in den meisten Fällen ein Rathgeberschuh, welcher für 6 Wochen getragen werden muss. Bei Korrekturen im Schaftbereich des Mittelfußknochens sog. diaphysären Osteotomien wie z.B. der Scarf-Osteotomie sollte ein Vorfußentlastungsschuh für 6-8 Wochen getragen werden, wohingegen bei proximalen Umstellungen wie z.B der Tarsometatarsal-Arthrodese (Lapidus) meist ein Unterschenkelgips von Nöten ist.