Was ist Morbus Dupuytren?
Beim Morbus Dupuytren kommt es zu gutartigen Wucherungen im Bereich der Handinnenfläche. Es bilden sich vermeintliche Myofibroblasten welche von der Palmarfaszie aus in Richtung Finger wachsen sog. Palmarfibromatose. Anfangs entstehen knotenartige Verdickungen, welche sich in weiterer Folge zu Strängen entwickeln. Die Stränge auf der Handinnenfläche werden mit der Zeit immer härter, Haut und Gelenkkapsel der Fingergelenke schrumpfen, sodass sich die Finger letztendlich nicht mehr vollends strecken lassen. Am häufigsten sind der 4. und 5. Finger betroffen. Die Erkrankung tritt familiär gehäuft zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf. Männer erkranken häufiger als Frauen und Assoziationen mit Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus, Fettstoffwechselerkrankungen, sowie Erkrankungen der Leber z.B. nach Alkoholmissbrauch) werden beobachtet.
Diagnose:
Der Morbus Dupuytren entwickelt sich meist langsam und bleibt über Jahre schmerzfrei. Das Erscheinungsbild der Knötchen in der Hohlhand ist allerdings so charakteristisch, dass die klinische Untersuchung in der Regel als beweisend gilt. Röntgenbilder bleiben Fällen von schweren Kontrakturen der Gelenke vorbehalten um eine etwaige fixierte knöcherne Fehlstellung zu erfassen.
Therapie:
In den Anfangsstadien der Erkrankung, bei welcher lediglich eine strangartige Verdickung ohne Bewegungseinschränkung besteht, werden eigenständige passive und aktive Streckübungen empfohlen. Bei beginnender Beugekontraktur der Finger können lokal Kortison oder Kollagenasen (Enzym eines Bakteriums (Clostridium histolyticum), welches den Strang aufzulösen vermag) in den Strang injiziert werden. Sollte diese Therapie nicht möglich oder nicht indiziert sein können in weiterer Folge die verhärteten und tastbaren Knoten bzw. Stränge an der Hand operativ entfernt. Nach der Operation können Streck- oder Quengelschienen sowie intensive Bewegungsübungen und Epoxid- oder Paraffinbäder zur Anwendung kommen.
In Analogie zur Palmaraponeurose, gibt es eine Erkrankung die die Fußsohle betrifft. Die sog. Plantarfibromatose wird Morbus Ledderhose genannt und kann in ähnlicher Weise behandelt werden.